Friedensplatz 1

Seit 100 Jahren befindet sich an der Adresse Friedensplatz 1 die Hauptstelle der Sparkasse KölnBonn. Als am 1. August 1913 das erste Gebäude eingeweiht wurde, hieß der Platz allerdings noch Friedrichsplatz und das Geldinstitut "Städtische Sparkasse zu Bonn".

Durch den säulenflankierten Haupteingang gelangte man über eine breite Treppe in die Kundenhalle. Dort befanden sich unter einem Glasdach vier Doppelschalter für den Sparverkehr sowie zwei weitere für den eben erst bei der Sparkasse eingeführten Scheck-, Depositen-, Kontokorrent-, Hypotheken- und Darlehensverkehr.

Bereits Ende der 1920er Jahre war klar, dass eine Erweiterung der Geschäftsräume nötig werden würde. Wirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg verhinderten zunächst eine Umsetzung dieser Pläne. Das Hauptstellengebäude am Adolf-Hitler Platz, wie der Platz dann hieß, überstand den Krieg weitgehend unzerstört und wurde ab 1945 für einige Jahre von der britischen Militärregierung als Sitz genutzt. In den 50er Jahren kamen mit der Wirtschaft auch die Erweiterungsplanungen wieder in Schwung. Das alte Gebäude konnte den Raumbedarf nicht mehr decken. An seiner Stelle wurde das "Haus der 500 Fenster" errichtet, das Sparkasse und - als langfristiger Mieter - das Verkehrsministerium 1957 bezogen.
 

Der Neubau


Friedensplatz 1 (Foto: Lannert)

Der Neubau war das, was wir heute als typischen "50er-Jahre-Bau" bezeichnen würden und blieb über zwanzig Jahre weitgehend unverändert. Spätestens nach der Fusion der drei Vorgängerinstitute zur "Sparkasse Bonn" im Jahre 1971 war der Raumbedarf so gestiegen, dass diese nun das gesamte Gebäude am Friedensplatz 1 beanspruchte. Das Verkehrsministerium ermöglichte das mit seinem Umzug ins Bundesviertel 1974. 2009 wurden am mittlerweile ein halbes Jahrhundert alten Gebäude Asbestsanierungen und Verbesserungen nötig, die so aufwendig wurden, dass sich die Sparkasse KölnBonn entschied, einen repräsentativen Neubau an alter Stelle zu errichten. Den Architektenwettbewerb für den Bau gewann der Entwurf von Ortner & Ortner Baukunst.

Im Baukörper wechseln sich sechsstöckige Bauteile ab mit zweigeschossigen. Begrünte Dachterrassen bringen ein Stück Natur in die Stadt. Die neue Bonner Sparkassenzentrale, die am 12. April 2013 Richtfest feierte, prägt nicht nur das Stadtbild der Bonner Innenstadt nachhaltig. Das Gebäude ist auch ökologisch nachhaltig geplant. Dazu gehören eine aufwendig konstruierte Außenhülle, ein intelligentes Gebäudekonzept, Geothermie im Keller und Photovoltaik auf dem Dach. Zur Nachhaltigkeit gehört auch die Drittnutzung und Umnutzungsfähigkeit: Es ist problemlos möglich, das Haus an eine neue Nutzung und neue Mieter anzupassen. Vom Basement bis zum 1. Obergeschoss beherbergt der Neubau am Friedensplatz1 Ladenflächen für den großflächigen Einzelhandel: Ein Rewe Frischemarkt, der Elektrofachmarkt Media Markt und ein dm Drogeriemarkt vervollständigen das Einkaufsangebot in der Bonner Innenstadt.